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Barockensemble St. Trinitatis auf authentischen Instrumenten

Mark Baumann - Leitung

Karten zu 25,- / 20,- / 15,- / 7,-  und ermäßigte Karten bei Konzertkasse Gerdes (Tel.: 040 - 45 33 26) ,
bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und bei www.ticketonline.de


Nur selten tauchen sie in Konzertprogrammen oder Gottesdienstankündigungen auf, die sogenannten „Chandos-Anthems“, komponiert von Georg Friedrich Händel in der Zeit zwischen August 1717 bis Frühjahr 1719. Dies war die Zeit, in der Händel als composer-in-residence bei James Brydges, dem Earl of Chandos, verkehrte. Als Paymaster-General oft he Forces Abroad (Generalzahlmeister der Armeen im Ausland) soll dieser sich im Spanischen Erbfolgekrieg (1707-1713) ein mutmaßliches Vermögen von 600.000 bis 700.000 £ angeeignet haben. Dieses soll den damaligen Gepflogenheiten entsprochen haben. Eine 1711 vom Unterhaus eingeleitete Untersuchung wegen fehlender Gelder blieb für James Brydges jedenfalls ohne Folgen. Das Vermögen verwendete er für den Bau eines glanzvollen Herrenhauses, genannt Cannons, in Whitchurch bei Edgware (Middlesex) sowie für die Anstellung zahlreicher Bediensteter und einer Hofkapelle. Für diese Hofkapelle - bestehend aus Sängern und Instrumentalisten – komponierte Händel die Oper „Acis und Galatea“, ein Te Deum, die 11 Chandos-Anthems und das Oratorium Esther. Mit Ausnahme der Oper waren diese Werke für den Gottesdienst bestimmt.

Den Chandos-Anthems liegen ausschließlich Textpassagen aus den Psalmen zugrunde. Die englische Fassung der Texte entstammt dem Book of Common Prayer (das anglikanische Gebetbuch) aus dem Jahre 1622. Dass der Chor vom Orchester begleitet wird, ist eine Besonderheit der Chandos-Anthems, denn üblich war zu jener Zeit die Begleitung durch die Orgel. Musikalisch könnte man, in bezug auf Form und Satzstruktur, die Chandos-Anthems als Minioratorien bezeichnen.

Eine von Händel neu geschaffene musikalische Gattung stellt das Konzert für Orgel und Orchester dar. Aufgeführt wurden Händels Orgelkonzerte ursprünglich als Pausenmusiken in den Oratorien. Dabei pflegte Händel, die Orgel selbst zu spielen. Aus Quellen seiner Zeit ist zu entnehmen, dass er sich dabei auf seine Erfindungskraft verließ: indem er für das Orchester nur das Gerüst bzw. Ritornelle des Satzes komponierte, improvisierte er alle Soloteile aus dem Augenblick heraus, während das Orchester auf ein musikalisches Signal oder ein Kopfnicken wartete  bevor er an den Stellen weiter spielte, die die Musiker in ihren Noten erkennen konnten, um dann wieder mit einzustimmen.

 



 
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