Donnerstag, 22. Dezember 2005, 20 Uhr
Liebe Alte Weihnachtslieder - Eine Hamburger Tradition
Hamburgs älteste jährlich stattfindende Konzertveranstaltung wird 66 Jahre alt.
Seit über einem halben Jahrhundert haben sich Menschen in der Adventszeit in die St. Petrikirche in der Mönckebergstraße aufgemacht, um sich mit diesem Konzert auf das Weihnachtsfest einzustimmen. Ein Konzert, welches sich durch seine feierliche wie anrührende Atmosphäre und seine lange Tradition aus der Menge der vielen in Hamburg angebotenen Konzerte der Adventszeit hervorhebt, findet auch dieses Jahr wieder in der Hamburger St. Petrikirche statt.
Das Programm ist ein Miteinander von kunstvollen Motetten und Sätzen alter Meister und schlicht gesetzten Volksliedern. Es erklingen Teile aus der Weihnachtshistorie von Heinrich Schütz neben klassischen Liedern wie "Stille Nacht" und "Es ist ein Ros entsprungen". Die Folge der Gesänge und Instrumentalstücke ist jedoch nicht wahllos aneinandergereiht, sondern bildet - ähnlich einem Oratorium - ein zusammenhängendes, logisch fortschreitendes Ganzes. So zielen die Bilder und Legenden von der Verkündigung bis zu den Heiligen drei Königen folgerichtig auf das Symbol "Licht in der Finsternis" hin, welches in einer der schönsten Sitten von "Liebe Alte Weihnachtslieder" seinen Ausdruck findet: Im Quempas-Singen. Wenn die Kinder mit brennenden Kerzen in die Kirche einziehen wird alles hell. Der Quempas hat seine große Beliebtheit und Verbreitung durch "Liebe Alte Weihnachtslieder" erfahren. Inzwischen ist er in vielen evangelischen Kirchen zu einem wichtigen Stück weihnachtlicher Tradition geworden.
Als die älteste kirchliche jährlich stattfindende Konzertveranstaltung in Hamburg blickt "Liebe Alte Weihnachtslieder" auf eine lange Geschichte zurück, die vor 66 Jahren ihren Anfang nahm. 1939 fand das erste Konzert mit diesem Namen unter der Leitung seines Initiators Adolf Detel in der Jacobikirche statt. Nachdem die St. Jacobikirche 1944 durch einen Bombenangriff zerstört worden war, zog das Konzert zweimal um und fand schließlich seine Heimat in der St. Petrikirche, welche den Krieg relativ unbeschadet überstanden hatte. Adolf Detel, Professor an der Hamburger Musikhochschule, sammelte Weihnachtslieder aus ganz Europa, übersetzte und bearbeitete sie. So entstand im Lauf der Jahre ein Fundus von rund 800 Weihnachtsliedern und Motetten.
In den schweren Jahren des Krieges und der Nachkriegszeit hatte "Liebe Alte Weihnachtslieder" neben dem musikalischen Genuss, den es bot, eine trostspendende Funktion. Seitdem erfreut sich "Liebe Alte Weihnachtslieder" immer wieder der Beliebtheit des Publikums und ist zu "einer der schönsten Hamburger Traditionen" geworden, wie das Hamburger Abendblatt einmal schrieb. Das Programm wird vom Hamburger Kammerchor unter der Leitung von Mark Baumann gestaltet. Außerdem singt der Kinderchor der Albert-Schweitzer-Gesamtschule unter der Leitung von Helga Detel, der Tochter von Adolf Detel. Begleitet werden die Chöre von historischen Instrumenten: Flöten, Trompeten, Posaunen, Streichern und der Orgel.
"Liebe Alte Weihnachtslieder"
Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße)
21. Dezember 2005, 20 Uhr
22. Dezember 2005, 20 Uhr
Karten an bei Konzertkasse Gerdes, an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse (ab 19 Uhr geöffnet)
Eintritt: 15 € (ermäßigte Karten für Schüler, Auszubildende und Studenten zu 10 € gibt es nur bei Konzertkasse Gerdes und an der Abendkasse